Berufsbild eines SchönheitschirurgenBerufsbild eines Schönheitschirurgen

Berufsbild eines Schönheitschirurgen

Ein kompetenter und seriöser Schönheitschirurg kann einen Abschluss als Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie nachweisen. Ein Aufgabenfeld von Schönheitschirurgen besteht darin, medizinisch notwendige Eingriffe im ästhetischen Bereich durchzuführen. Der andere Teil beschränkt sich auf Operationen und Behandlungen, die nicht zwingend medizinisch erforderlich sind und auf Wunsch der Patienten erfolgen.

Ein Schönheitschirurg verbessert das äußere Erscheinungsbild

Das Ziel schönheitschirurgischer Maßnahmen besteht darin, das äußere Erscheinungsbild von Patienten optisch aufzuwerten oder Funktionen einzelner Körperteile zu verbessern bzw. überhaupt wieder herzustellen. Leiden Patienten schon seit längerer Zeit an einem optischen Makel oder unzureichender Funktionsweise eines bestimmten Körperteils, ist es erforderlich, dass die Mediziner das hierfür erforderliche Mitgefühl aufweisen. Eine Hauptaufgabe der Fachärzte besteht darin einzuschätzen, inwiefern ein operativer Eingriff das Erscheinungsbild der Patienten überhaupt positiv beeinflussen würde. Allerdings dienen viele Operationen nicht nur einer optischen Aufwertung. Häufig ist mit den Eingriffen auch ein medizinischer Vorteil verbunden.

Klassische Einsatzgebiete eines Schönheitschirurgen

Einige der häufigsten Anwendungsgebiete der Schönheitschirurgie sind Fettabsaugungen, Brustoperationen, Nasenkorrekturen, Lasertherapien oder Faltenbehandlungen. An männlichen Patienten führt ein Schönheitschirurg besonders häufig Haartransplantationen, Fettabsaugungen, Faceliftings, Nasenkorrekturen, Augenlidstraffungen oder Brustkorrekturen bei bestehender Gynäkomastie durch. Schönheitschirurgische Eingriffe aufgrund medizinischer Indikationen können die unterschiedlichsten Gründe haben. Physische Entstellungen, die auf angeborenen Fehlstellungen, Unfällen wie Verbrennungen oder Erkrankungen basieren, stehen ebenfalls im Fokus der Schönheitschirurgie.

Selbständig oder im Angestelltenverhältnis tätig

Ein Schönheitschirurg ist zumeist als angestellter oder selbständiger Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie tätig. Die meisten Schönheitschirurgen üben ihren Beruf in einer Praxis oder Schönheitsklinik aus. Bei selbständigen Berufsvertretern ist es Gang und Gebe, über Belegbetten in sogenannten Belegkrankenhäusern zu verfügen. In diesen Einrichtungen operiert ein Schönheitschirurg seine Patienten selbst. Eine im Vorfeld erfolgende Diagnostik sowie die Nachsorge nehmen die Mediziner wiederum in ihren eigenen Arztpraxen vor.

Ein anderer Fall liegt vor, wenn Schönheitschirurgen nicht als Fachärzte für plastische und ästhetische Chirurgie, sondern in anderen medizinischen Bereichen tätig sind. Dieser Fall liegt beispielsweise bei Fachärzten für den Hals-Nasen-Ohren-Bereich oder die Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie vor. Fachärzte dieser Medizinzweige sind ebenfalls in der Lage, plastisch-ästhetische Eingriffe vorzunehmen. Allerdings ist deren Handlungsspielraum recht begrenzt und nur auf einige Körperregionen bezogen. Ärzte dieser Berufszweige sind häufig in Krankenhäusern angestellt.

Erst folgt die Diagnose, dann die Beratung

In ersten Gesprächen mit den Patienten diagnostiziert ein Schönheitschirurg etwaige Erkrankungen oder Schäden, die durch Unfälle oder eine angeborene Fehlgeburt auftreten. In diesen Fällen stellen die Mediziner Möglichkeiten für medizinische Eingriffe vor, mit denen etwaige körperliche Entstellungen gelindert oder behoben werden können. Erfolgt ein schönheitschirurgischer Eingriff auf eigenen Wunsch ohne spezielle medizinische Indikationen, bespricht ein Schönheitschirurg mit seinem Patienten zuerst, in welchem Körperbereich eine Operation durchgeführt werden soll. Mediziner betrachten die zu korrigierende Körperpartie und treffen eine Einschätzung, inwiefern ein Eingriff überhaupt sinnvoll ist. Des Weiteren ist es die Aufgabe der Schönheitschirurgen, über etwaige Risiken und Nebenwirkungen der medizinischen Maßnahmen zu informieren.

Beratungen zu Implantaten

Ist die Operation nicht medizinisch gerechtfertigt, werden Patienten über damit verbundene Kosten informiert. Ist ein Eingriff mit einem Implantat gewünscht, stellt der Facharzt mögliche Implantatvarianten vor. Zur besseren Veranschaulichung halten die Schönheitschirurgen Implantate in unterschiedlichen Größen – beispielsweise bei einer geplanten Brustvergrößerung – an die betroffene Stelle. Außerdem nehmen die meisten Ärzte Vorher-Nachher-Fotos auf, um Veränderungen durch die Eingriffe anschaulich zu dokumentieren.

Brustimplantate aus SilikonBrustimplantate aus Silikon

Typische Einsatzgebiete ohne medizinische Indikation

Brustvergrößerungen, Brustverkleinerungen oder Bruststraffungen sind einige klassische Anwendungsgebiete von einem Schönheitschirurg. All diese Behandlungen gehen nicht zwangsläufig mit einer medizinischen Indikation einher. Fettabsaugungen im Bein-, Bauch- oder Hüftbereich sind weitere Bestandteile der Aufgabengebiete von Schönheitschirurgen. Nasenoperationen haben zum Teil einen medizinischen Hintergrund. Doch im Bereich der Schönheitschirurgie werden häufig Nasenspitzen neu geformt oder Nasen generell verkleinert bzw. begradigt. Zum täglichen Aufgabenbereich gehört es ebenfalls, dass ein Schönheitschirurg Botox unter der Haut injiziert und damit eine Faltenbehandlung vornimmt.

Operationen bei Fehlbildungen oder nach Unfällen

Ein klassisches Beispiel für eine leichte Fehlstellung von Kindern sind abstehende Ohren, die im Regelfall im Vorschulalter korrigiert werden. Doch auch größere Fehlbildungen wie angeborene Lippen-Kiefer-Gaumenspalten werden schönheitschirurgisch behandelt, sind jedoch auch medizinisch notwendig. Ein gängiges Beispiel für schönheitschirurgische Behandlungen nach einem Unfall ist eine Korrektur von Brandverletzungen, bei denen ein Schönheitschirurg verbrannte Haut zumeist entfernt und anschließend durch neue Haut ersetzt. Wichtige Aufgabenfelder der Nachbehandlung beziehen sich auf ein mögliches Wechseln von Verbänden, die Desinfektion von Wunden oder eine Entfernung von Fäden und Klammern.

Die vier Säulen der Schönheitschirurgie

Generell haben Schönheitschirurgen die Wahl zwischen vier verschiedenen Ausrichtungen. Die ästhetische Chirurgie, rekonstruktive Chirurgie, Verbrennungschirurgie sowie Handchirurgie gelten als die vier Säulen der Schönheitschirurgie. Werden Methoden wie die Endoskopie, Laser- sowie Mikrochirurgie bei all diesen medizinischen Feldern angewandt, unterscheiden sich die Teilgebietsbezeichnungen durch andere Merkmale gänzlich voneinander.

  1. Rekonstruktive Chirurgie

    Dieses Teilgebiet der Schönheitschirurgie widmet sich der Wiederherstellung von Formen und Funktionen einzelner Körperbereiche nach Tumoroperationen oder Unfällen. Außerdem fallen Korrekturen von angeborenen Fehlbildungen in die Kategorie der rekonstruktiven Chirurgie. Das täglich Brot von einem Schönheitschirurgen besteht darin, Knochen, Knorpel, Sehnen, Muskeln, Weichteile oder die Haut zu rekonstruieren. Zudem dienen die Behandlungen einer Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit peripherer Nerven.

    Zum Berufsbild gehört es bei Spezialisten für die rekonstruktive Chirurgie dazu, dass die Fachärzte über die Durchblutungsmuster unterschiedlicher Gewebetypen informiert sind. Denn nur gut durchblutetes und ausreichend mit Sauerstoff versorgtes Gewebe ist für eine Rekonstruktion einzelner Körperregionen verwendbar. Treten beispielsweise Defekte an der Haut oder Weichteilen auf, entnehmen Schönheitschirurgen Haut- und Muskelgewebe von anderen Körperstellen oder entfernen körpereigenes Gewebe aus anderen Körperbereichen. Kenntnisse über kleinste mikrochirurgische Nahten sind unter anderem nötig, um abgetrennte Finger zu erhalten, Füße oder Hände zu replantieren bzw. freie Verpflanzungen größerer Gewebeabschnitte vorzunehmen, die mehrere Körperteile betreffen.

    Zusätzlich hat sich in der rekonstruktiven Chirurgie in den vergangenen Jahren die große Bedeutung von Brustrekonstruktionen mit Eigengewebe herauskristallisiert. Maßnahmen dieses Aufgabenbereiches bestehen nach Amputationen oder Tumoroperationen im Aufbau von Prothesen, die aus verschobenem Rückengewebe oder durch Verpflanzungen von Bauchhautfett gefertigt werden.

  2. Ästhetische Chirurgie

    Spezialisiert sich ein Schönheitschirurg auf die ästhetische Chirurgie, steht die subjektiv empfundene Schönheit von Patienten zumeist im Fokus des beruflichen Schaffens. Denn angeborene Makel wie eine Höckernase oder abstehende Ohren sind kleine Unschönheiten, die schlimmstenfalls sogar psychische Störungen auslösen können. Andere Erkrankungen wie ein Reithosenfettsucht, unangenehme Fettpolster in einzelnen Körperbereichen oder Hautschädigungen sind oft ebenfalls ein Fall für die Schönheitschirurgie. Anderenfalls drohen unangenehme Begleiterscheinungen wie mangelndes Selbstbewusstsein – eine Negativfolge, die auch den beruflichen Werdegang beeinträchtigen kann.

    Allerdings ist die ästhetische Chirurgie nicht nur bei körperästhetischen Problemen behilflich. Mithilfe von Eingriffen wie Fettabsaugungen oder Laserchirurgie konzentriert sich ein Schönheitschirurg auf die Korrektur von Formen und Funktionen an der gesamten Körperoberfläche. Führten persönliche Umstände zu erforderlichen Eingriffen der ästhetischen Chirurgie, werden damit verbundene Kosten im Regelfall nicht von Krankenkassen getragen. Der Kostenansatz ist deutlich von der Komplexität sowie der Dauer der Behandlungen abhängig.

  3. Handchirurgie

    Der Hand gilt in der Schönheitschirurgie besondere Aufmerksamkeit. Denn dieses Körperteil vereint eine Vielzahl hochentwickelter Funktionen, die auf gestalterischer, emotionaler, künstlerischer und handwerklicher Ebene von Bedeutung sind. Diese maximale Funktionalität erwirbt dieses Körperteil durch aufeinander abgestimmte anatomische Strukturen wie Blutgefäße, Nerven und Sehnen, aufgrund denen die Hand ein äußerst komplexes Körperorgan formt.

    Weil in der Hand so viele anatomische Strukturen aufeinandertreffen, muss ein Schönheitschirurg in der Handchirurgie über jedes einzelne Detail informiert sein. Zum Berufsbild der Mediziner gehört es dazu, kleinste Veränderungen an Muskeln, Gelenken, Gefäßen, Nerven und Knochen zu behandeln. Diese Fähigkeit bedarf einer umfänglichen Ausbildung (Ausbildung zum Schönheitschirurgen), in der beispielsweise auf gewebeschonende Behandlungsmethoden verwiesen wird.

    Die Handchirurgie und plastische Chirurgie gehen – im wahrsten Sinne des Wortes – Hand in Hand miteinander einher. Denn Kenntnisse in der plastischen Chirurgie sind unerlässlich, um exakte Hautschnitte durchzuführen oder sich mit der Thematik des Gewebeersatzes auseinanderzusetzen. Unter Anwendung mikrochirurgischer Methoden werden Finger per Zehentransfer ersetzt, abgetrennte Finger wieder angenäht oder feine Gefäße und Nerven rekonstruiert. Ein Handchirurg muss allerdings nicht zwangsläufig ein Schönheitschirurg sein. Mediziner wie Orthopäden können sich ebenfalls auf die Handchirurgie spezialisieren.

  4. Verbrennungschirurgie

    Eine weitere berufliche Spezialisierung in der Schönheitschirurgie ist die Verbrennungschirurgie. Denn auch kleinste Verbrennungen können bereits dauerhafte Schädigungen hervorrufen, wenn diese im Hand- oder Gesichtsbereich auftreten. In der Schönheitschirurgie ist die Verbrennungschirurgie insbesondere bei tiefen Verbrennungen zweiten und dritten Grades von Bedeutung. Dringen Verbrennungen tiefer ins Hautgewebe ein, führen Hauttransplantationen bei schneller Wundheilung zu guten Resultaten. In der Verbrennungschirurgie spielt der ästhetische Aspekt in stetig unbekleideten Körperregionen eine wichtige Rolle.

    Zudem ist es das Anliegen dieses Berufszweiges, die Funktionalität einzelner Körperbereiche wieder herzustellen. Werden Behandlungen von geringgradigen Verbrennungen ambulant vorgenommen, müssen Verbrennungsverletzungen mit einem Anteil von über 20 Prozent der Körperoberfläche ambulant erfolgen. Nicht nur Schönheitschirurgen sind Betroffenen in diesen Fällen dabei behilflich, sich physisch, psychisch und sozial zu rehabilitieren.

Die vier typischen Spezialisierungsfelder

Diese vier Säulen sind die klassischen Spezialisierungsfelder der Schönheitschirurgie. Wer sich als Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie etablieren möchte, sollte sich eine der Fachrichtungen auswählen.

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